Heute haben wir uns mal früh auf den Weg gemacht. Eine Tour über den Bosporus musst du einfach mit gemacht haben wenn du schon mal hier bist. Also mit früh ist natürlich für unsere Verhältnisse früh gemeint. Sonst ging es erst einmal auf die Sonnenterasse und dann so ab 16 Uhr auf Sideseeing Tour. Heute mal direkt nach dem Frühstück. Der Fußmarsch war recht erträglich, nach ca. 30 Minuten war der Hafen in Sicht und die traditionellen Ausflugsboote auch (Tradition seit 2001). Für einen Fahrpreis von rund 6 Euro, mehr hat der Geiz nicht zugelassen, bekommt man gut 1,5 Stunden Bosporus pur geboten. All die schönen alten Gemäuer und traditionellen, ja was eigentlich. Traditionelles ist so ziemlich wenig dort zu finden. Ich mein wenn du in Venedig unterwegs bist gibt es die Gondolieres, in Bangkok die Tschunken. Und in Istanbul?

Da liegen zwar drei Käne im orientalischem Design am Kai. Fest verzurrt, weil gefahren wird damit nicht. Nur Fisch gebraten wird da drauf, den kann man dann für 5 TL, lecker in Brötchen verpackt, sich einverhelfen. Aber ansonsten, nada, nix.

Nach der großartigen Rundfahrt, die man im übrigen schon mal mitmachen von der man aber nicht all zu viel erwarten sollte, ging es dann wieder nach oben Richtung Hotel. Zwei Kilometer bergauf durch enge Gassen an unzähligen Geschäften und Straßenhändlern vorbei. Bei den ganzen Warenangeboten frage ich mich jedes mal wer das alles kaufen soll. Schön ist allerdings das die Läden alle in Bereiche eingeteilt sind. So gibt es Straßenabschnitte in denen man nur Schuhe kaufen kann, oder andere mit Eisenwaren, Abscnitte mit Klamotten, und wieder andere haben nur Lebensmittel. Zwischen drin immer wieder kleinere Dönerbuden oder türkische Kaffees vor denen man sitzen kann um seinen Chay zu trinken und das treiben der Leute, und der Damen, zu beobachten.

Wenn man also immer strickt den Berg hoch geht kommt man zwangsläufig wieder zum großen Markt und an dessen Ende auf die Prachtstraße dieses Viertels. Am Ende dieser befinden sich die Hagia Sophia und die Blaue Moschee. Beides beeindruckende Bauwerke wobei ich der Meinung bin das sich die Moscheen, im Gegenteil zu den heimischen Kirchen, kaum von einander unterscheiden. Die eine größer die ander etwas kleiner, aber im inneren sehen sie ziemlich gleich aus. Die Hagia Sophia hingegen, von außen eine Moschee und von innen?

Nun laut Wikipedia ist diese ursprünglich als Kirche gebaut, zur Moschee konvertiert und später zum Museum umfunktioniert worden. Die orthodoxischen Einschläge sieht man auch im inneren ziemlich deutlich, die islamistischen aber auch. Sehenswert ist sie auf jeden Fall, sofern man sich, nicht wie mein Kumpel, von den 25 TL Eintritt abschrecken lässt.