03
Mai
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Es ist soweit. Ab nach Ao Nang, mit dem Mopped. Unseren gemieteten 1100 ccm Honda Shadows, wie die Altrocker mit den dicken Bäuchen und den abgewetzten Lederjacken. Na gut dann doch eher wie die Touris mit kurzen Hosen und T-Shirt. Und ja die dicken Bäuche waren auch dabei. Die konnten wir leider nicht im Hotel lassen. Die Fahrt selber ist eigentlich nicht so spannend, eine Tour auf nem Highway eben, bei 34 Grad. Der Fahrtwind kühlt dich freundlicherweise etwas runter damit du den Sonnenbrand nicht so dolle merkst, ist doch nett oder?

Nach ca. 60 Kilometern geht es von der Insel runter auf das Festland. Auf der Brücke sind wir dann erst mal an soner Harley vortbei geknattert. Uhhha einer von den „Thai Angels“, or what?
Der sah auch so richtig danach aus, nicht so kräftig wie die hiesigen Jungs aber die Klamotten stimmten zumindest. Lederjacke, schwarzer Stahlhelm und vermummtes Gesicht. Die Harley dagegen sah ziemlich neu aus, war sie auch, wie sich später herausstellte.
Nach 5 Kilometern klebte diese Harley mit dem Riesen Lenker, also so ein hoher mit dem man wie bei einem Gewehr mit der Kimme die Straße anpeilen kann, an unserm Arsch. Fünfzig Kilometer trottete die Maschine hinter uns her, ohne die Geschwindigkeit zu erhöhen um uns zu überholen, ohne abzubiegen oder sonst irgend etwas anderes zu tun. Sie war einfach da, immer im Rückspiegel und auf angemessener Distanz.
Aber nach diesen 50 Kilometern war es dann soweit, er setzt an zum überholen. Zog einen kurzen Augenblick mit meinem Kollegen hinter mir gleich, setzte dann zum finalen Überholmanöver an und blieb dann neben mir.

Was will der blos. Mein erster Gedanke der mir durchs Hirn prügelte war FLUCHT.
Vollbremsung, ausweichschritt nach rechts und dann Zunder, blos schnell weg. Nee, erst mal beruhigen, wir sind zu zweit und er nur ein halbes Hemd. Zudem ist helllichter Tag, also keine Panik. Aber nimm ja nicht die Hand in die Jacke, dann iss wieder vorbei mit DONT PANIK.

Der Thai Angel fuhr so eine Weile neben mir her ohne auch nur den Kopf zu drehen. Dann kam er dichter, sieht zu mir rüber, nimmt sein Tuch vom Gesicht weg und grinst.

„Wehre you go?“

Mir fiel da nur „I have no Money, pleace.“ ein.

„Hä?“ war was ich dann von mir gegeben habe.

„Wehre you go?“ Hat er dann brav wiederholt und ich habs dann auch verstanden.

„Krabi!“

„Ah, folow me!“ sprachs und setzte sich vor uns. Kurz bevor wir dann abbiegen wollten kam er noch mal ran und fragte ob wir fürn Kaffee anhalten wollen. Das war eh mein Plan also hab ich mal zugestimmt. Zumal das flaue Gefühl in meiner Magengrube eh schon weg war. Die besagte Abzweigung kam dann auch zwei Kilometer später mit direkt angeschlossener Raststätte. Also raus und Käffchen trinken.

Sein Name war Ting, eigentlich ist sein richtiger Name viel länger und ganz anders, aber die Thais scheinen so ziemlich alle einen Spitznamen zu haben der so gar nichts mit ihrem eigenen zu tun hat. Warum weiß ich nicht, ich mein bei uns heißt ja wenigstens der Thomas noch Tom oder die Kathrin heißt Kati oder so, aber warum ein Anusorn nun gerade Ting heißt?
Vielleicht können die sich ihre eigenen Namen nicht merken.
Wie auch immer, Ting war auf dem Weg von Phuket nach Samui zu einem Motorradtreffen und ziemlich froh wenigstens ein kleines Stück mit anderen Bikern über den Highway schrubben zu können. Frei nach dem Motto „Wir sind die Coolsten, wenn wir Crusen, wenn wir durch die Steppe düsen…“.
Wir haben uns dann noch ein Weilchen unterhalten und sind, nach einer kurzen gemeinsamen Strecke, wieder alleine weiter gefahren. Also er alleine wir mal nicht.

motorrad road1 berge

 

Kategorie: Thailand

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